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Warum können manche Läufer mit mehr Neigung der Körperachse nach vorne viel schneller und ökonomischer laufen als die Mehrheit?

Die Neigung der Körperachse beim Laufen beeinflusst die Geschwindigkeit, Laufökonomie und biomechanische Effizienz. Einige Läufer können mit einer stärkeren Vorneigung schneller und ökonomischer laufen, weil sie biomechanische Vorteile nutzen, die sich aus der Schwerkraft, der Körperhaltung und der Muskelaktivierung ergeben.


1. Nutzung der Schwerkraft für Vortrieb


Eine leichte Vorneigung (ca. 5–10 Grad) kann helfen, die Schwerkraft effizient zu nutzen:

• Der Körperschwerpunkt verlagert sich leicht 

nach vorne, wodurch weniger Energie für das aktive Vorschieben benötigt wird.


• Der Körper „fällt“ leicht nach vorne, und der Läufer muss nur noch das Bein nachziehen, anstatt sich mit der Muskulatur aktiv nach vorn zu drücken.


• Dies reduziert die Belastung der Wadenmuskulatur und Oberschenkelstrecker und verbessert die Laufökonomie.


2. Optimale Hüftposition & verbesserte Schrittlänge


• Eine stärkere Vorneigung hilft, die Hüfte weiter nach vorne zu bringen, was die Schrittlänge verbessert.


• Läufer mit aufrechter oder zu weit zurückgelehnter Körperhaltung haben oft eine ineffiziente Schrittfrequenz oder setzen zu weit vor dem Körper auf (Overstriding), was den Bremswiderstand erhöht.


3. Aktivierung der hinteren Muskelkette

• Eine gute Neigung fördert die Nutzung von Gesäßmuskulatur (Gluteus maximus) und hinterer Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings), die leistungsstärker und effizienter sind als die vordere Kette (Quadrizeps).


• Sprinter und Mittelstreckenläufer profitieren besonders davon, da diese Muskeln die größten Kräfte für den Vortrieb liefern.


4. Verbesserte Fußplatzierung & geringere Belastung der Gelenke


• Eine leicht nach vorne geneigte Haltung begünstigt eine Mittelfuß- oder Vorfußlandung, wodurch weniger Bremskräfte auftreten als bei einer Fersenlandung.


• Dies reduziert die Belastung auf Knie und Hüften und spart Energie.


5. Vergleich mit Weltklasse-Läufern


• Sprinter wie Usain Bolt neigen den Oberkörper nach vorne, um den besten

Beschleunigungswinkel zu erreichen.


• Marathonläufer wie Eliud Kipchoge haben eine leichte, konstante Vorneigung, um effizient zu bleiben, aber vermeiden eine übermäßige Neigung, die die Balance stören würde.


Fazit


Eine kontrollierte Vorneigung kann Laufökonomie und Geschwindigkeit verbessern, indem sie die Schwerkraft für den Vortrieb nutzt, die hintere Muskelkette aktiviert und eine effizientere Schrittlänge ermöglicht. Allerdings ist es wichtig, die richtige Balance zu finden: Zu starke Neigung kann zu Instabilität und ineffizienter Lauftechnik führen. Kontaktiere Running School of Hannover für eine Laufstilanalyse und Lauftraining 🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️


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