Lauftechnik: Wie das Laufen auf der heißen Platte deine Bodenkontaktzeit reduziert“

In der Welt des Laufens ist Effizienz der Schlüssel zur Geschwindigkeit. Eine der effektivsten Methoden, die Laufökonomie zu verbessern, ist die Reduktion der Bodenkontaktzeit – also die Zeit, in der der Fuß beim Laufen den Boden berührt. Eine bewährte Technik, die in der Leichtathletik und im Hochleistungssport häufig genutzt wird, ist die sogenannte „heiße-Platte“-Technik. Diese Technik hat Running School of Hannover am Sonntag, den 13.07.2025 den Teilnehmenden der Gruppe „effizient und ökonomisch laufen“ im Rahmen des Programms Sport im Park Hannover durch praktische Laufintervalle vermittelt.😊🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️🏃🏼‍♀️


Was bedeutet „Laufen wie auf der heißen Platte“?


Stell dir vor, du läufst barfuß über eine heiße Herdplatte. Dein natürliches Reflexverhalten: sofortiger, schneller Abdruck – der Fuß bleibt so kurz wie möglich am Boden. Genau das ist das Ziel dieser Lauftechnik: Der Kontakt mit dem Boden wird auf ein Minimum reduziert, um die Energieübertragung zu maximieren und die Geschwindigkeit zu erhöhen.


Physikalisches Modell: Der gut aufgepumpte Ball


Die Technik lässt sich ideal mit einem physikalischen Bild erklären. Ein gut aufgepumpter Ball springt dynamisch vom Boden ab – elastisch, reaktiv und mit geringem Energieverlust. Ein Ball mit wenig Luft hingegen bleibt träge, deformiert sich und „sackt ein“ – er verliert Energie und Dynamik.


Genauso verhält es sich mit dem menschlichen Körper beim Laufen:

  • Gestreckte, gespannte Haltung = gut aufgepumpter Ball → hohe Reaktivität, kurze Bodenkontaktzeit.

  • Schwache Rumpfspannung und eingefallene Haltung = „schlaffer“ Ball → Energieverlust, längerer Bodenkontakt.


Die biomechanischen Grundlagen


Um die „heiße-Platte“-Technik effektiv umzusetzen, sind folgende biomechanische Prinzipien entscheidend:

  1. Aktive Rumpfspannung (Core-Stabilität):

    Eine stabile Körpermitte ist notwendig, um die kinetische Kette vom Fuß bis zum Kopf zu schließen. Nur mit Körperspannung kann die Kraft vom Fuß effizient über Knie, Hüfte und Oberkörper weitergeleitet werden.

  2. Gestreckte Körperhaltung:

    Der Körper sollte aufrecht und leicht nach vorne geneigt sein, die Hüfte hoch, die Schultern entspannt. So wird der Körper zur „Feder“, die Energie speichert und wieder abgibt.

  3. Vorfußlauf oder Mittelfußlauf:

    Diese Technik bevorzugt einen Abdruck über den Vorfuß oder Mittelfuß. Die Ferse sollte den Boden entweder gar nicht oder nur kurz und leicht berühren.

  4. Hohe Schrittfrequenz (180+ Schritte pro Minute):

    Eine hohe Kadenz sorgt automatisch für kürzere Bodenkontaktzeiten – die Beine arbeiten „schneller“, der Laufstil wird reaktiver.


Übungen zur Technikverbesserung

  • Laufsprünge und Fußgelenksarbeit (Anfersen, Skippings)

    Trainieren die Elastizität und Koordination des Sprungapparates.

  • Planks, Hollow Holds, Russian Twists

    Stärken die Rumpfmuskulatur für eine stabile Körpermitte.

  • Barfußläufe auf weichem Untergrund

    Fördern die Wahrnehmung für aktiven Abdruck und Reaktivität.


Fazit: Feder statt Sack!


Das Ziel jedes ambitionierten Läufers sollte sein, wie ein gut aufgepumpter Ball vom Boden abzuspringen – elastisch, kontrolliert und mit minimalem Energieverlust. Die „heiße-Platte“-Technik ist kein Hokuspokus, sondern biomechanisch logisch und hocheffektiv. Sie verbindet Körperspannung, Haltung und Reaktivität zu einem effizienten, schnellen Laufstil.


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