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Wie funktioniert die aktive Entspannung beim Laufen?

Aktive Entspannung beim Laufen


Definition: Mentale und körperliche Lockerheit bei gleichzeitig aufrechter Leistungsfähigkeit und Fokus.


🧭 Überblick der Methode:

  1. Vorbereitung vor dem Lauf

  2. Körperliche Entspannung während des Laufens

  3. Mentale Entspannung & Fokus-Techniken

  4. Atemkontrolle zur Entspannung

  5. Laufspezifische Körperwahrnehmung

  6. Nachbereitung & Transfer


1. 🔄 

Vorbereitung vor dem Lauf


Ziel: Entspannte Grundhaltung herstellen, um nicht verkrampft zu starten.


  • Progressive Muskelentspannung (2–3 Minuten)

    → Im Stand oder Sitzen alle Muskelgruppen anspannen (z. B. Schultern hochziehen) und wieder locker lassen. Fokus: Gesicht, Nacken, Hände, Schultern, Füße.

  • Mentales “Check-in”

    → Frage dich: Wie fühle ich mich heute körperlich?

    → Ziel: Keine Erwartungen, nur Wahrnehmung.

  • Ziel setzen:

    „Ich laufe heute locker, kontrolliert und mit Freude. Ich lasse Anspannung los, sobald ich sie bemerke.“


2. 🏃‍♂️ 

Körperliche Entspannung während des Laufens

  • Lockerheit in den Armen

    → Schultern bewusst nach unten sinken lassen.

    → Ellbogen locker – kein Klammern an die Faust.

    → Faust nicht ganz schließen – „halbe Faust“ (als würdest du ein Chipstüte halten).

  • Nacken & Gesicht entspannen

    → Kiefer locker lassen (nicht aufeinander beißen).

    → Gesichtsausdruck weich – z. B. leicht lächeln.

  • Beine: Nur so viel Spannung wie nötig

    → Nicht „ziehen“ oder „drücken“ – sondern „rollen lassen“

    → Frag dich beim Laufen: „Brauche ich diese Muskelspannung wirklich?“


3. 🧘‍♂️ 

Mentale Entspannung & Fokus-Techniken

  • Bodyscan im Laufen (alle 5–10 Minuten)

    → Scanne vom Kopf bis zu den Füßen:

    „Wo halte ich unbewusst Spannung? Kann ich sie loslassen?“

  • „Anker-Worte“ beim Laufen

    → Wiederhole rhythmisch im Takt:

    „Locker – leicht“ oder „Lösen – Laufen“

    (Hilft, Spannungen sofort zu erkennen und zu lösen)

  • Visualisierung

    → Stell dir vor, du gleitest wie ein Boot auf ruhigem Wasser.

    → Oder: Du „wirst vom Boden zurückgestupst“, statt dich zu „drücken“.


4. 🌬️ 

Atemkontrolle zur Entspannung

  • Atembeobachtung statt Steuerung

    → Atme durch die Nase, wenn möglich.

    → Spüre: Ist dein Atem flach oder tief? Schnell oder ruhig?

  • Beruhigende Atemmuster (z. B. 3:3)

    → Einatmen für 3 Schritte – Ausatmen für 3 Schritte

    (Anpassen an dein Tempo – Ziel: gleichmäßig)

  • Ausatmen = Loslassen

    → Beim Ausatmen bewusst Schultern, Hände oder Gesicht entspannen


5. 🦶 

Laufspezifische Körperwahrnehmung (Feldenkrais-Ansatz)

  • Spüre deinen Bodenkontakt bewusst

    → Wie setzt du auf? Wie fühlst du den Abdruck?

    Ziel: Mehr Wahrnehmung = weniger unbewusste Anspannung.

  • Weniger Kraft – mehr Technik

    → Weniger „arbeiten“, mehr „fließen lassen“.

    → Effizienz statt Power.

  • Mini-Checks während des Laufs:

    • Sind die Schultern hochgezogen? → Locker lassen

    • Beißt du die Zähne zusammen? → Kiefer entspannen

    • Ziehst du deine Hände zu fest? → Öffne die Finger leicht


6. 🔁 

Nachbereitung & Integration

  • Nach dem Lauf bewusst auslaufen (5–10 Min.)

    → Nicht abrupt stoppen. Nutze diese Zeit für tiefes Atmen und erneutes Körper-Check-in.

  • Reflexion nach dem Lauf (optional, 1–2 Minuten):

    • Was hat sich heute leicht angefühlt?

    • Wo war unnötige Spannung?

    • Was kann ich nächstes Mal verbessern?


🧩 Tipps für langfristige Integration

  • Regelmäßig Entspannungsübungen im Alltag

    → Autogenes Training, Meditation oder Feldenkrais 1–2x/Woche

  • Barfußlaufen auf weichem Untergrund (1x/Woche)

    → Fördert natürliche Bewegung & feine Wahrnehmung

  • Laufspezifisches Techniktraining (z. B. Lauf-ABC)

    → Technisch sauberes Laufen reduziert Energieverlust durch unnötige Spannung


✅ Fazit:


Aktive Entspannung ist keine Passivität, sondern ein kontrolliertes Loslassen unnötiger Spannung. Sie steigert deine Effizienz, senkt die Verletzungsgefahr, verbessert dein Körpergefühl und macht Laufen langfristig angenehmer und erfolgreicher.


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